Als ich diese Reise vor etwa vier Jahren begann, war mir nicht bewusst, wo sie mich hinführen würde. Dementsprechend weiß kaum jemand aus meinem Freundes- oder Bekanntenkreis, womit ich mich in meiner Freizeit beschäftige. Wochenlange Abwesenheiten während eines tantrischen Jahrestrainings oder meiner Ausbildung – ich erklärte sie unverfänglich mit Meditationsreisen. Meine Leute mussten sich wundern, weshalb ich nicht schon längst erleuchtet bin, bei so viel innerer Versenkung.
Tatsächlich war ich – neben dem Meditieren – meist höchst aktiv. Doch wie erklärt man der Familie, den Freunden oder gar im Arbeitsumfeld, dass man sich nicht dem geduldigen Sitzen, sondern dem höchst bewegten Tantra und der Massage widmet? Zu schwer wiegt so manches Vorurteil, zu sehr hängen dem dazugehörigen Umfeld wahlweise die Etiketten ungehörig, esoterisch, abgehoben, sektenähnlich, weichgespült oder überhaupt unaussprechlich an.
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