Astrid Lindgren hat das eindrucksvolle Zitat geprägt: „Sei frech und wild und wunderbar!“. Doch warum müssen wir uns überhaupt daran erinnern lassen? Warum hören wir als Erwachsene irgendwann auf, wild und damit frei zu sein? Und was können wir von unseren Kindern lernen? Eine kleine Spurensuche.
Momentan lese ich meiner sechsjährigen Tochter „Pippi Langstrumpf“ vor. Eigentlich ist es kein Buch für Kinder, sondern für Erwachsene. Die feine Anarchie, die aus Szenen wie dem Kaffeekränzchen mit den Damen aus der Nachbarschaft spricht, wird nur mir bewusst. Für meine Tochter ist es in weiten Teilen die ganz normale Beschreibung eines ganz normalen Mädchens, das Freude hat. Was Erwachsene ungehörig oder skurril finden, ist für Kinder Normalität. Wir haben es verlernt, frech und wild zu sein. Wie schade! Ich frage mich beim Lesen der Bücher von Astrid Lindgren, wann ich meine eigene wilde Seite aufgegeben habe. Und warum ich sie heute so selten lebe.
Im Rahmen eines tantrischen Jahrestrainings durfte ich meine Kindheit spielerisch noch einmal erleben:
- Toben und etwas wagen
- Vieles wie zum ersten Mal wahrnehmen
- Blind vertrauen (mit verbundenen Augen)
- Vater und Mutter spüren, und sich gleichzeitig von ihnen frei machen
- In den Kreis der anderen Kinder treten, dann wieder die Besinnung auf mich selbst
- Nacktheit als etwas ganz Natürliches und Unschuldiges wahrnehmen..
Wie wunderbar war diese Erfahrung. Und – trotz mancher Probleme und Schatten – wie wunderbar war meine eigene Kindheit! Das wurde mir schlagartig bewusst.
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